Über mich und den Blog

Fast unbemerkt hatte sich in mein Leben ein schales Gefühl eingeschlichen. Ein schlechter Moment, ein frustrierender Tag, eine pessimistische Woche… Ich lebte unzufrieden vor mich hin. Passiv und mit wenig Hoffnung auf buntere Zeiten.

Ich brauchte neue Impulse und wartete darauf. Und wartete und wartete und war wütend, weil ich es hasse, zu warten.

Als ich einmal wartend an meinem Schreibtisch saß, träumte ich vom Jakobsweg. Ich bin bisher dreimal nach Santiago gepilgert, das war grandios. Was macht das Pilgern nach Santiago de Compostela für mich so erfüllend? Ich schrieb eine Liste:

  • Ich laufe.

  • Ich habe Zeit für mich.

  • Ich bin bei jedem Wetter draußen.

  • Ich sehe, höre, rieche, schmecke ohne Ablenkung.·       

  • Jeder Tag ist anders, als der vorherige und anders, als geplant.

  • Alles, was ich brauche, passt in einen Sechs-Kilo-Rucksack.

  • Ich bin abends müde und spüre meinen ganzen Körper.

  • Ich lerne neue Leute kennen, die meine Begeisterung für das Pilgern teilen.

  • Ich lasse mich berühren von dem Spirituellen.

Ich lese die Liste einige Male und sehe meine persönlichen Zutaten für gute Laune. Funktioniert dieses Rezept nur in Spanien und nur auf dem Jakobsweg? Könnte ich nicht statt anderer Pilger auch Wander- und Bergbegeisterte kennenlernen? Sind Berge und Wälder abseits der überlaufenen Pfade nicht zutiefst spirituelle Orte?

Die banale Erkenntnis elektrisiert mich. Und plötzlich tut sich ein Weg vor mir auf.

Ich muss raus. Rein in die Natur, rauf auf die Berge. Neues ausprobieren, (Höhen-)Angst überwinden, mich spüren, auch wenn es mal weh tut.

Noch am selben Tage werde ich Mitglied des Alpenvereins. Ich lerne Bergbegeisterte kennen und übernachte auf Hütte. Damit mir mehr Berg offensteht, buche ich einen Klettersteigkurs. Wenig später folgt ein Kletterkurs und ich schaffe, trotz gewaltiger Höhenangst, den Vorstiegsschein. Plötzlich wird auch eine Wand von mehr als 15 Metern Höhe für mich erklimmbar.

Ein Wanderblog entsteht

Weil ich schon immer gerne schreibe, privat und beruflich, schreibe ich meine Erlebnisse auf.

Zunächst wollte ich mit Tagestouren und meinen Kursen beginnen. Jetzt habe ich jedoch die Möglichkeit, einige Wochen auf dem Jakobsweg zu laufen. Startpunkt: St. Jean Pied de Port. Vielleicht schaffe ich die rund 750 Kilometer nach Santiago in einem Rutsch.

Wenn du mich ein Stück begleiten willst, viel Spaß beim Lesen und Loslaufen,

Pellegrina

PS: Noch etwas zu mir:

Ich lebe mit meiner Familie in München, schreibe Biografien, bin Journalistin und ehrenamtliche Hospizhelferin. Ich bin Jahrgang 1970, nicht faul, aber bequem. Für viele der hier vorgestellten Aktionen musste ich mich an meinem gewaltigen, zotteligen Schweinehund vorbeimogeln.